Pflegetagegeldversicherung
Die Pflegetagegeldversicherung gehört im Gegensatz zur Pflegerenten- zur privaten Krankenversicherung. Sie zahlt ab Eintritt der Pflegebedürftigkeit ab einem vereinbarten Pflegegrad einen festen Tagessatz. Über das Geld kann der Versicherte frei verfügen.
Allerdings wird gegenüber der Pflegerentenversicherung oft unterschieden zwischen ambulanter und stationärer Pflege. Das könnte ein besonderer Nachteil sein, wenn der Versicherte nicht frei über die ambulante Pflegetagegeldhöhe bei Antragstellung nicht wählen kann. Im Gegensatz zu der allgemeinen Meinung, dass das größte Risiko die stationären Kosten sind, so ist jedoch der Anteil der ambulanten Pflege wesentlich größer und kann in der Gesamtheit mehr Kosten verursachen als eine stationäre Pflege.
Auf was muss man bei einer Pflegetagegeldversicherung achten?
Vorsicht ist geboten, wenn Pflegetagegeld-Tarife erst ab dem Pflegegrad 4 versichert werden. Wenn man bedenkt dass über die Hälfte aller Pflegebedürftigen sich im Pflegegrad 2 und 3 sich befinden, sollte besonders darauf geachtet werden. Die Kosten ambulanten Kosten werden zudem regelmäßig unterschätzt.
Da Die Pflege nicht günstiger wird, sollte das Tagesgeld eine jährliche Erhöhung als Inflationsausgleich berücksichtigen. Außerdem sollte während der Leistungszahlung die Prämienzahlung frei (Beitragsfreistellung) gestellt sein. Es gibt unterschiedliche Auffassungen der Versicherer, ab wann eine Beitragsfreistellung erfolgen soll. So plädieren einige Versicherer erst ab Pflegegrad 4 oder 5, aber andere Gesellschaften bereits ab Pflegegrad 2. Inwieweit die künftige Prämienentwicklung davon abhängig ist, kann in der Regel nicht transparent dargelegt werden. Es sollte wenn möglich eine Beitragsbefreiung ab Pflegegrad 2 vereinbart werden. Sollte sich die Prämienentwicklung darauf ändern, besteht oft die Möglichkeit, den Tarif ohne Probleme umzustellen, so dass eine Beitragsbefreiung erst ab Pflegegrad 4 oder 5 vereinbart wird, was eine Prämienersparnis zur Folge hätte.
Das Tagesgeld sollte sowohl bei häuslicher, teilstationärer und stationärer Pflege, sowie bei Laienpflege gezahlt werden.
Welche Pflegetagegeld-Tarifmöglichkeiten gibt es?
Pflege-Bahr
Vorsicht ist bei Pflege-Bahr und Mischtarife geboten, da diese in aller Regel die schlechtesten und verbraucherunfreundlichsten Leistungs- und Vertragsbedingungen haben.
Options-Tarife
Optionstarife könnten besonders dann sinnvoll sein, wenn das Einkommen noch nicht für eine Vollversicherung ausreicht, man jedoch den Pflegegrad 4 und 5 versichert und später den Pflegerad 2 und 3 ohne erneute Gesundheitsfragen nachversichert. Aber Achtung, ist ein Pflegefall eingetreten, kann i.d.R. eine Nachversicherung nicht erfolgen (eine Ausnahmetarif gibt es jedoch).
Starter-Tarife
Startertarife bieten vollen Versicherungsschutz, jedoch ohne Altersrückstellungen. Auch das ist eine Möglichkeit, besonders für junge Leute sich erstmal günstig zu versichern. Somit ist der Gesundheitszustand eingefroren und das Risiko versichert. Später stellt entweder die Gesellschaft automatisch auf einen Tarif mit Altersrückstellung automatisch um, oder erst nach Aufforderung durch den versicherten.
Ist ein gewählter Pflegetagegeld-Tarif für alle Personen gut?
Nein, z.B. für Kinder, Senioren, Polizeibeamte, Soldaten, Single, oder werdende Eltern können sehr unterschiedliche Tarife je nach Anforderungen und Bedürfnisse wichtig sein. Hier bedarf es für jede Ziel- bzw. Personengruppe eine detaillierte Bewertung der Tarife. FairTest.de hat erstmalig in Deutschland Bedingungsmerkmalen unterschiedlichen Ziel- und Wertungsgruppen zugeordnet (also nicht prämienorientiert).